Letzten Freitag haben wir uns mal wieder zum Möbelschweden begeben, um noch ein paar fehlende Teile für unsere Küche zu kaufen. Kaum zu glauben, aber wahr: Ich habe endlich die letzten Küchenkisten aus dem Keller geholt und eingeräumt, dabei zeigte sich dann auch, dass eine weitere Innenschublade ganz praktisch wäre. Das Schöne an der Kücheneinräumaktion ist nicht nur, dass ich jetzt endlich auch meinen Stabmixer, die Weingläser und weitere längst vermisste Koch- und Essutensilien wieder habe. Mein Nähzimmer im Keller ist damit auch schon wieder etwas leerer geworden. Während ich diesen Blogbeitrag schreibe räumt mein Mann außerdem fleißig die im Nähzimmer abgestellten Regale und Regalinhalte in den seit kurzem frisch gefliesten, verputzten und gestrichenen Vorratskeller und so komme ich hoffentlich heute Abend endlich mal wieder an meinen Nähtisch heran und kann die T-Shirt-Produktion starten.
Als wir aber bei IKEA waren, fiel mir dann auch auf und ein, dass ich schon vor längerer Zeit mal ein paar Fotos gemacht habe, die ich hier zeigen wollte. Mein Mann mag die Köttbullar beim Möbelschweden nämlich recht gerne – fast so gerne wie die Hot Dogs 😉 Weil es aber nur mal eben zum Köttbullar essen in jede Richtung mindestens 40 Minuten Fahrt sind (die Nachteile des Dorflebens), hatte ich vor längerer Zeit mal ein wenig in der Küche experimentiert, bis ich eine eigene Methode gefunden habe, um Köttbullar zu kochen. Ohne Elchfleisch, dafür aber mit der traditionellen Sahne im Fleischteig und mir schmeckt es selber gemacht deutlich besser als vom Möbelschweden. Et voilà:
Mein Rezept für Köttbullar
Für vier hungrige Erwachsene und zwei hungrige Minizwerge benötigt ihr:
- 1kg gemischtes Hackfleisch
- 4-5 EL Semmelbrösel oder Paniermehl
- 1 Ei
- 1 Zwiebel
- 2 Becher Sahne (ich nehme Kochsahne mit 15% Fett)
- Salz und Pfeffer
- etwas Brühe (Huhn, Gemüse, Kalb, Rind – ganz nach eurem Geschmack)
- ggf. etwas Saucenpulver o.ä., um die Sauce anzudicken
Als erstes schneidet ihr die Zwiebel in möglichst kleine Würfelchen und bratet diese in ein wenig Butter an, bis sie glasig ist. Dann verknetet ihr das Hackfleisch mit Semmelbröseln und Ei sowie etwa 50-100ml Sahne und natürlich der Zwiebel und würzt das Ganze mit Salz und Pfeffer. Wenn das Ei klein ist, nehme ich ein wenig mehr, bei einem große Ei, ein bisschen weniger. Bei mir mischt sich die Masse aufwandsarm in der Küchenmaschine, aber auch mit den Knethaken vom Mixer oder von Hand funktioniert das ganz gut. Als Ergebnis solltet ihr einen ziemlich fluffigen Hackfleischteig bekommen. Der ist bei mir für die Köttbullar immer etwas weicher oder auch feuchter als für normale Fleischküchle (=Frikadelle, Fleischpflanzerl, Bullette oder was auch immer ihr zu so einem Fleischklops sagt). Und ja, das Rezept ist auch fast identisch mit meinem Fleischküchlerezept. Ich lasse lediglich das Paprikapulver weg und füge stattdessen Sahne hinzu. Mit eurem üblichen Rezept sollte es also auch mit kleinen Abwandlungen funktionieren. 🙂
Aus dem Teig formt ihr dann kleine Bällchen mit ca. 4 cm Durchmesser. Aus der oben angegeben Menge hat das bei mir das letzte Mal genau 69 Stück gegeben.
Die Fleischbällchen bratet ihr dann portionsweise in einer Pfanne mit hohem Rand in etwas Öl an. Sie müssen nicht durch sein, ringsrum angebräunt ist okay. Wenn eine Portion fertig ist, parke ich sie immer in einem Suppenteller zwischen – der passt prima in die Spülmaschine hinterher. Wenn alle Bällchen ringsrum braun sind, dürfen sie auch wieder zusammen in eure Pfanne.
Löscht das Ganze dann mit der restlichen Sahne und etwa der gleichen Menge einer leichten Brühe ab (wirklich nicht zu kräftig, sonst ist es am Ende versalzen). Die Füllhöhe sollte so sein, dass auch die obenauf liegenden Fleischbällchen mindestens zur Hälfte in der Flüssigkeit sind.
In der Sahne-Brühe-Mischung können die Köttbullar dann nachgaren. Wenn ihr viel Zeit habt, dann ruhig so lange, bis die Flüssigkeit zur gewünschten Saucenkonsistenz reduziert hat. Wenn ihr – so wie ich meistens… – erst zu spät angefangen habt, zu kochen, dann verdickt ihr die Sauce noch mit etwas Saucenbinder.
Wie ich von Wikipedia gelernt habe, isst man Köttbullar traditionell mit Kartoffeln oder Kartoffelbrei. Beim Möbelschweden gibt es Pommes dazu, deshalb hatten wir den einen Tag auch Pommes dazu und haben die Reste am nächsten Tag mit Kartoffelbrei gegessen.
Ja, die Köttbullar sind ganz schön mächtig mit der Sahnesauce. Und das Anbraten dauert auch ein Weilchen. Deshalb gibt es die bei uns nicht oft. Wenn es aber mal wieder so weit ist, sollte dem guten Wetter am nächsten Tag aber jeweils nichts entgegenstehen. Die Teller werden dann auf jeden Fall leer 🙂 Und auch wenn Gäste kommen (vor allem Gäste mit Kindern), servieren wir die Köttbullar gerne – in der Zwischenzeit auch oft auf Wunsch 😉
Wenn ihr die Köttbullar auch mal ausprobiert, freue ich mich, wenn ihr mir erzählt, wie es euch geschmeckt hat. Und bis dahin wünsche ich euch noch eine schöne Woche!
Oh lecker, das schreit hier zum nachmachen, habe es an den Koch weiter gegeben. Ich berichte dir dann.
Lg Tanja von Künstle4kind
Ich bin gespannt, ob es euch auch so gut schmeckt wie uns. Viel Spaß beim Nachkochen! 🙂