Letztes Jahr haben der Lauser und ich ja schon Rechenketten an den damals besten Kindergartenfreund und an die Tochter von Freunden verschenkt. Auch dieses Jahr haben wir wieder gebastelt – die ganze Familie gemeinsam 🙂 Das war auch nötig, denn dieses Jahr sollten alle Schulanfänger*innen aus der Kindergartengruppe eine Rechenkette bekommen. Und auch die kleine Schwester des im letzten Jahr beschenkten Mädchens kommt dieses Jahr in die Schule. Und weil wir gerade so im Fluß waren, haben auch die drei baldigen Schulkinder aus unserer Wandergruppe und der Sohn meines Cousins eine Rechenkette bekommen. Zwölf Rechenketten waren es dieses Jahr deshalb insgesamt. Bis auf zwei haben wir nun alle verschenkt und deshalb kann ich sie nun auch hier zeigen. 🙂
Die Rechenketten bestehen natürlich aus 20 Holzperlen, hier haben wir für jedes Kind zwei Farben ausgesucht. Außerdem ist jede Rechenkette mit dem Namen des Kindes und einem Tier personalisiert. Die Rechenketten haben wir in farblich zu den Perlen passenden Organzasäckchen verschenkt. Die Postkarten mit den Tieren fand ich total toll! Die passen zwar nur selten zu den Tieren an den Rechenketten, aber ich mag, dass die Karten relativ schlicht sind und mit der Sprechblase die Möglichkeit geboten haben, eine kleine Botschaft drauf zu schreiben.
Die Tiere für jedes Kind hat der Lauser ausgesucht. Und mein Mann hat mit der Bohrmaschine Löcher in die Tiere gebohrt, damit wir sie auffädeln konnten. Am Bauch hat er jeweils mit einem größeren Bohrer das Loch noch einmal vergrößert, um den Knoten darin verschwinden zu lassen. Manchmal haben wir es geschafft, dass das Tier mit demselben Buchstaben anfängt wie der Name – Noah und Nashorn, Finnian und Frosch, Liam und Löwe – aber immer ist das doch nicht gelungen. Entweder, weil wir schlicht kein passendes Tier hatten oder aber, weil der Lauser ein anderes Tier passender fand. Und da er seine Kindergartenfreunde besser kennt, weiß er sicherlich auch besser, worüber sie sich freuen. 🙂
Die Rechenketten haben wir an einem Schlüsselring mit Karabiner befestigt, er teilt den Namen von den beweglichen Rechenperlen und ermöglicht, die Rechenketten relativ einfach am Schulranzen oder Mäppchen zu befestigen, falls gewünscht. Vor dem Namen kommt jeweils eine „besondere“ Perle. Bei den Jungs haben wir hier Sterne genommen. Na gut, bis auf eine Ausnahme 😉 Dass der Sohn meines Cousins auch dieses Jahr in die Schule kommt, hatte ich beim Einkaufen für die Rechenketten übersehen. Seinen Namen habe ich deshalb auch aus den Buchstabenperlen, die ich sonst für die Freundebuchtaschen nehme (siehe hier oder hier), zusammengesetzt. Die hatte ich mal recht günstig in einer großen Tüte gekauft und die Buchstaben sind leider nicht bei allen Perlen gleichmäßig aufgedruckt. Zum Glück ist der Name kurz, so habe ich vier relativ gute Perlen raussuchen können 😉 Für die Mädchen haben wir Herzperlen gekauft, nur die Tochter von Freunden und die allerliebste Kindergartenfreundin (die ich hier übrigens schon mal benäht hatte), haben andere Perlen bekommen 🙂 Abgeschlossen wird der Name von einer „Stopperperle“ in silber.
Die Perlen habe ich wieder bei einem Onlineversand für Schnullerketten bestellt. Dieses Jahr war es dort allerdings wohl ein wenig chaotisch. Statt 11x „I“ und 11x „A“ haben sie zuerst nur ein I und ein A geschickt. Nach einem kurzen Anruf kamen die fehlenden Buchstaben allerdings gleich am nächsten Tag an. Blöderweise hatte ich dann aber gemerkt, dass ein A falsch gebohrt war. Von oben nach unten statt von links nach rechts, was dann natürlich auch nicht funktioniert. Ich habe länger überlegt, ob ich den Buchstaben jetzt auch noch einmal reklamiere, aber ehrlich gesagt hatte ich dann keine Lust mehr wegen einer einzigen Perle. Eine Mädchenkette ist deshalb erst später fertig geworden und fehlt auf den Bildern. Da dieses Mädchen nicht in unsere Dorfgrundschule gehen wird, habe ich für ihre Rechenkette auch andere Buchstabenperlen genommen.
Der Lauser hat übrigens angemeldet, dass er selbstverständlich auch eine Rechenkette möchte, wenn er dann in die Schule kommt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er die dann in seiner Schultüte finden wird. Wohl aber erst in zwei Jahren. Er hat nur sehr kurz nach dem Stichtag in Baden-Württemberg Geburtstag (keine drei Wochen…), so dass wir uns im letzten Jahr ziemlich viele Gedanken gemacht haben, ob wir ihn evtl. als Kann-Kind einschulen. Dafür spricht, dass er fast nur ältere Freund*innen hat. Er war dieses Jahr schon wieder sehr traurig, dass er unter anderem seine beste Freundin in die Schule verabschieden musste. Und auch unter den jetzt neuen Vorschülern sind Kinder, mit denen er gerne spielt und mit denen er sich auch außerhalb vom Kindergarten verabredet. Wenn diese Kindern nun nächstes Jahr eingeschult werden und er wegen der paar Wochen Altersunterschied noch im Kindergarten bleiben muss, wird er sicher traurig sein, was wir natürlich sehr schade finden. In vielen Dingen ist der Lauser außerdem schon recht fit für sein Alter (meinen zum Glück nicht nur wir stolzen Eltern 😉 ). Deshalb glauben wir, dass er schon auch zurecht käme, wenn er nächstes Jahr schon in die Schule kommt. Andererseits ist er nun mal körperlich relativ klein für sein Alter und wir sehen natürlich auch, dass er noch nicht in allen Dingen mit Kindern, die bis zu einem Jahr älter sind, mithalten kann. Da ich im richtigen Leben Wissenschaftlerin bin und viel mit dem Thema Lernen zu tun habe, habe ich dann auch die Forschungslage zum Einschulungsalter studiert. Und das, was ich gefunden habe, deutete dann auch eher in die Richtung, dass es die bessere Entscheidung ist, lieber noch ein Jahr zu warten und den Lauser mit fast sieben Jahren statt kurz vor dem sechsten Geburtstag einzuschulen. Wie gesagt mit Bauchweh, weil wir wissen, dass er traurig sein wird. Ich würde mir wirklich wünschen, dass nur die Kinder, die bis Ende Mai oder Juni sechs Jahre alt werden schulpflichtig sind (so war es zu meinen Schulzeiten) und nicht wie jetzt alle Kinder, die bis Ende September ihren 6. Geburtstag feiern. Das wäre dann in unserem Fall eindeutiger und einfacher. Für Bayern gibt es dazu übrigens gerade eine Petition hatte ich kürzlich irgendwo gesehen. Also falls ihr recherchieren wollt 😉 Jetzt freuen wir uns aber erst einmal über die schönen Rechenketten, die wir dieses Jahr verschenkt haben. Und vielleicht möchtet ihr ja die Daumen drücken, dass der Lauser sich jetzt, da seine Kindergartengruppe durch den Weggang der vielen Schulanfänger*innen kräftig verändert wurde, neue gute Freund*innen bei den jüngeren sucht, mit denen er eingeschult wird?
Falls übrigens jemand Werbung in diesem Beitrag gefunden hat, darf er sie behalten. Ist alles selbst gekauft und bezahlt.
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Liebe Jana, tolle Rechenketten sind das geworden und ihr habt Euch ganz viele liebe Gedanken für jedes einzelne Kind gemacht. Schön, wenn dieser Übergang von Kita zur Schule so wahr- und auch ernstgenommen wird. Die Petition für Bayern muss ich direkt mal suchen, hier wird ja doch jedes Jahr an irgendeinem Punkt im Schulsystem rumgedoktert
Ganz liebe Grüße an Dich und den Lauser, Katrin
Liebe Katrin,
vielen Dank! Wir haben uns nicht nur viele Gedanken gemacht, sondern hatten auch sehr viel Spaß an diesem Familienprojekt 🙂 Mal schauen, ob es die Rechenketten nächstes Jahr auch wieder gibt oder ob ich mich dann auch mal an so süße Mäuse wage oder an das Rechenchamäleon von Monstabella, das hat mir auch sehr gut gefallen 🙂
Ganz liebe Grüße auch an dich!
Jana
Liebe Jana,
erst mal ein GROSSES LOB für sooooo viele tolle Rechenketten. Ein Mammutprojekt, das ihr zusammen gestemmt habt, toll!
Das mit den Kann-Kindern finde ich auch doof. Wie du schreibst, war das anders, als wir in die Schule kamen, allerdings trifft es irgendjemanden immer – ich habe 14 Tage nach dem damaligen Stichtag (30.6.) Geburtstag und ich empfand es über meine gesamte Schulzeit hinweg als ungerecht, dass alle meine Freundinnen/Freunde aus dem Kindergarten bzw. der Vorschule (die gab es damals, soweit ich weiß, noch flächendeckend, heute teilweise ja gar nicht mehr) über die Schulzeit hinweg eine Klasse über mir waren. Und ich war damit auch immer die älteste in der Klasse, was ich auch irgendwie doof fand. Nun, ein „wirklich gerechtes“ bzw. jedem Kind gerechtes System wird es wohl nie geben, aber ich stimme dir voll und ganz zu, dass die Frühverschulung ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Das bestätigen so viele Grundschullehrer*innen, dass es doch mal wieder verwunderlich ist, warum man in den Kultusministerkonferenzen nicht auf die Basis hört. Leidiges Thema, die Schulpolitik. Wie Katrin schreibt, da wird jedes Jahr eine andere Sau durchs Dorf getrieben…
Zurück zu den Ketten – einfach grandios und ich finde es ganz dufte, dass der Lauser sich so viele Gedanken gemacht hat. Du weißt ja, ich bin schon heimlicher Fan vom Lauser und seinen Lausegedanken. Wie schön, dass du uns daran teilhaben lässt.
Hab es fein, eine ganz tolle Woche und Herzensgrüße rüber zu euch
Anni
Liebe Anni,
vielen Dank! Bei den Ketten muss ich ja sagen, dass ich da selber ganz großer Fan bin, mir gefallen die saugut, deshalb finde ich es fast ein bisschen fies, dass wir da noch zwei Jahre warten müssen 😀 Ich war übrigens immer die Jüngste in der Klasse, weil ich im Mai kurz vor dem damaligen Stichtag Geburtstag hatte. Und da ich noch dazu immer schon deutlich zu klein war für mein Alter – bei der Einschulung nur so groß, wie mein nicht ganz 5jähriger und auch eher zarter Bub heute – war der Altersunterschied auch immer sehr gut zu sehen und es hat mich auch gestört, dass ich gefühlt immer hinterherlief. Wie du schreibst, irgendjemanden trifft es wohl immer und damit wird auch mein Kind leben müssen. Da müssen wir einfach das Beste draus machen.
Dir auch eine wundervolle Woche!
Jana
Ach so tolle Rechenketten habt ihr da gebastelt. Ich habe in diesem Jahr für meine Kleine, die jetzt auch schon ein Schulkind geworden ist, eine Rechenmaus genäht. Dazu kamen dann noch drei für Freunde aus der Geburtsvorbereitung mit denen wir uns noch regelmäßig treffen und eine für meine Nichte , die in zwei Wochen in die Schule kommt.
Was die Kann-Kind-Regelung betrifft bin ich richtig froh, dass meine beiden im Oktober und Dezember Geburtstag haben. So kamen bei uns gar keine Diskussionen auf. Ich kann eure Entscheidung allerdings gut verstehen.
Liebe Grüße, Bettina
Liebe Bettina,
vielen Dank! Deine Rechenmäuse habe ich auf deinem Blog schon sehr bewundert! Ich finde die so schön! 🙂
Mein Bub hat übrigens auch im Oktober Geburtstag – in BaWü ist der Stichtag allerdings der 30. September, deshalb trennen ihn weniger als 3 Wochen vom Muss-Kind, in die Kann-Kind-Zeit ist er denkbar knapp reingerutscht…
Alles Gute für deine Kleine!
LG Jana