Der Sew Along anlässlich des dritten Bloggeburtstags bei LunaJu geht nun schon in die vierte Runde. Nachdem geklärt wurde, wer dabei ist, welche Projekte geplant sind und erste Anfänge gezeigt wurden, geht es heute um den aktuellen Mittendrin-Stand der Nähprojekte.
Kleiner Rückblick
Bevor ich euch zeige, was hier der Stand ist, noch einmal der Rückblick:
- Ja, ich bin dabei! Über diesen Sew Along habe ich mich sehr gefreut, denn es gibt einiges, was bei mir verhüllt werden sollte.
- Mein Plan: Obwohl ich viele Ideen hatte (und auch noch einiges davon fertig werden muss), habe ich mich für ein Hauptprojekt entschieden. Ich nähe für meinen kleinen Spatz Kita-Bettwäsche und eine Tasche, mit der die gewaschene Bettwäsche in die Kita gelangt und die benutzte Wäsche wieder mit nach Hause kommt.
- Ein Anfang ist gemacht! Letzte Woche habe ich euch den Stoff gezeigt, den ich gekauft habe, der ist in der Zwischenzeit gewaschen, getrocknet und gebügelt und so kann es hier weitergehen 🙂
Schritt 2: Zuschnitt und säumen
So, Schritt 1 war vor zwei Wochen schon, den Stoffbedarf zu planen und entsprechend Stoff einzukaufen. Jetzt geht es weiter mit Schritt 2. Stoff hatte ich bestellt und hier gezeigt. Was ich aber letzte Woche nicht verraten habe, ist dass der Stoff nicht unbedingt so bei mir ankam, wie ich ihn bestellt hatte. Da ich die letzten Stückchen von meinem Wunschstoff beim Königreich der Stoff ergattert habe, war eine Lieferung am Stück leider nicht mehr möglich. Ich habe deshalb den Stoff in zwei Teilen bekommen. Ein langes Stück mit 2,70m und ein kurzes mit etwas mehr als 1m Länge, beide über die gesamte Stoffbreite von 1,45m. Damit hat sich meine Planung erst einmal ein wenig geändert. Aber ein kurzer Check zeigt, dass mein Plan auch unter veränderten Bedingungen realisierbar ist 🙂
Ja, und meinen Stoffkalkulation war, wie meine geänderte Schnittplanung zeigt, auch viel zu großzügig 😉 Wobei ich gerne den Stoffbruch an der oberen kurzen Bettdeckenkante gehabt hätte. Nun ist da nun mal eine Naht. Aber egal, der kleine Spatz ist ja keine Prinzessin auf der Erbse bzw. kein Prinz auf der Naht, deshalb wird das schon nicht stören. Also rasch nach Plan* zugeschnitten und alle Schnittkanten mit der Overlock versäubert.
*Beim Zuschneiden des Kissenbezugs habe ich mich dann spontan noch umentschieden. Der Hotelverschluss sollte ja eigentlich über die kurze Seite verlaufen. Ich habe mir die vorhandenen Kissenbezüge aber noch einmal angeschaut und dann beschlossen, dass ich doch die lange Seite besser finde. Beide Varianten haben wir bei den Kaufbezügen da und der Hotelverschluss über die lange Kante ist einfacher zu beziehen, Nachteile habe ich keine bemerkt. Also: Plan kurzfristig geändert 😉
Schritt 3: Bügeln
Das mag ich ja eigentlich gar nicht und das Bügeln ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich so gerne mit dehnbaren Stoffen arbeite. Bügeln hilft zwar auch da, aber es geht nun mal auch ohne… Aber okay, was sein muss, muss sein und bei Webware hilft Bügeln ja wirklich ungemein.
Ich habe also den Stoff so gelegt und mit Stecknadeln fixiert, wie ich später auch nähen muss. Dann ging es an das Bügeleisen, um alle späteren Falt- und Nahtkanten schön hinzubügeln.
So, da erkennt man doch schon recht gut, wie später der Stoff liegen soll, oder?
Schritt 4: Kissenbezug Nähen
Mit dem fertig gebügelten und gesteckten Stoff ging es dann wieder in den Keller an die Nähmaschine. Die Schnittkanten waren ja schon versäubert, deshalb habe ich alles Folgende mit dem Geradstich der Nähmaschine und einer mittleren Stichlänge weiter verarbeitet.
Angefangen habe ich mit dem Kissenbezug, weil ich hier auf einen schnelleren Erfolg gehofft habe – hat auch geklappt ;-). Hier mal eine kleine Schemazeichnung, wie die Stofflagen beim fertigen Kissen liegen sollten. Mit A, B und C habe ich die einzelnen Schritte auf dem Weg dahin bezeichnet.
A: Zunächst habe ich auf der einen Seite die versäuberten Nähte versteckt und die schöne Stoffseite dabei gleich ein Stückchen nach innen gezogen. Diese Seite schließt beim fertigen Kissen mit der unteren Kante des Kopfkissens ab.
B: Damit auch bei dem längeren, innenliegenden Stoffteil des Hotelverschlusses später die Overlocknaht nicht zu sehen ist, habe ich diese ganz knapp umgenäht.
C: Schließlich mussten noch die Seitenkanten vom Kissenbezug geschlossen werden. Damit die späteren Lagen auch so sind, wie geplant, musste ich noch einmal kurz nachdenken, damit nachher auch tatsächlich alles stimmt. Also: Erst einmal rechts auf rechts die Kissenhülle so aufeinanderlegen, dass die Saumkante aus Schritt A genau an der späteren Kissenunterkante liegt.
Dann das lange Kissenteil, das später innenliegend ist, runterklappen.
Damit ich das auch richtig mache – manchmal habe ich echt einen blöden Knoten im Kopf bei solchen Sachen… -, habe ich zur Sicherheit einen vorhandenen Kaufkissenbezug auf links gedreht und mir das genau angeschaut. Sicher ist sicher 🙂
Jetzt noch die Seiten nähen und den Kissenbezug auf rechts drehen, fertig (fast zumindest, bügeln fehlt noch…)
Schritt 5: Bettdeckenbezug nähen
Tja, wer schon einmal einen solchen Bezug genäht hat oder schlicht und einfach gründlicher nachdenkt als ich, hat oben bei meiner Planungsskizze bestimmt schon gemerkt, dass ich da nicht die optimale Lösung gewählt habe für den Bettdeckenbezug… Weil die ursprüngliche Planung einen Stoffbruch an der kurzen Kante vorgesehen hatte – was auch prima gegangen wäre mit einem ausreichend langen Stück Stoff -, hatte ich auch die umgeplante Version im Bruch zugeschnitten. Ein Stoffbruch an der langen Kante ist aber später bei der Knopfleiste nicht mehr wirklich praktisch. Da wäre es besser gewesen, ich hätte mich für einen „Zweiteiler“ entschieden. Aber es ging auch so, wenn auch nicht sonderlich elegant 🙂
Also, erst einmal den Stoff rechts auf rechts legen (war ja schon beim Bügeln passiert) und dann an der einen kurzen sowie an der langen Seite zusammennähen.
Beim Bügeln hatte ich mir schon die spätere Unterkante des Bettbezugs so markiert, dass er die richtige Länge hatte. Die Saumzugabe habe ich nun im nächsten Schritt bis kurz vor diese Kante umgenäht. Wie auf dem nächsten Foto zu sehen ist, habe ich relativ nahe an der oberen Kante genäht. Warum erklärt sich, wenn ich zeige, wie ich die Knöpfe eingesetzt habe.
Fast fertig! Nun noch an der ursprünglichen Bügelkante einschlagen und schon geht es wieder an den Bügeltisch.
Schritt 6: Schon wieder Bügeln…
Okay, das Bügeln vor dem Nähen war ja wirklich praktisch. Blöderweise musste ich da die meisten Kanten genau andersrum umbügeln, wie ich sie beim fertigen Bettbezug haben wollte. Sieht doof aus… Also ging es wieder zurück an den Bügeltisch, wo ich alle Kanten noch in die korrekte Richtung gebügelt habe.
Quasi fast fertig. Es fehlen aber noch die Knöpfe.
Schritt 7: Knöpfe
Da ich mich nicht an richtige Knopflöcher rantraue, habe ich mich für Kam Snaps entschieden. Der Bettbezug ist am zu knöpfenden Ende 100cm breit, alle 20cm ein Knopf reicht m.E. aus, ich brauchte also acht Knöpfe, je vier Männlein und vier Weiblein.
Da die Bettwäsche hauptsächlich für die Kita sein soll und Kam Snaps ja teilweise wirklich wirklich wirklich gut halten und beim ungeschickten etwas zu unvorsichtigen Öffnen der Stoff ausreißen könnte (bin ich paranoid?), bin ich froh, dass ich auf Pinterest mal einen Trick gefunden habe, mit dem die Kam Snaps etwas leichter zu öffnen sind, meiner Erfahrung nach aber trotzdem gut halten. Man schneidet einfach aus dem Ring des männlichen KS zwei kleine Ecken heraus. Das geht mit einem Cutter oder einem kleinen Haushaltsmesser ganz gut. Bisher ist mit dieser Methode bei mir auch bei Kam Snaps in Jersey noch nichts schief gegangen.
Zusätzlich habe ich ein Reststückchen Stoff gedrittelt und als Verstärkung mit eingebaut. Hier sieht man jetzt auch, warum ich so weit oben meinen Umschlag zusammengenäht habe: so konnte ich die Stoffverstärkung prima zwischen den Stofflagen verstecken.
Von außen sind die Knöpfe nicht zu sehen. Ich glaube zwar nicht, dass der kleine Spatz es schaffen würde, die Knöpfe rauszufummeln (habt ihr das schon mal probiert? Voll der Mist! :-)), aber wenn er die Knöpfe nicht sieht, kommt er hoffentlich auch nicht auf die Idee. Und falls er doch mal mit dem Gesicht auf der Bettdeckenunterkante schläft, liegt er auch nicht direkt auf den Knöpfen und hat beim Aufwachen dann keine Kam Snap-Abdrücke auf der Wange 🙂
Hier mal zusammengeknöpft und wie ihr seht, ist nichts zu sehen 🙂
So, das war jetzt ganz viel Text mit ganz vielen Bildern. Kopfkissen- und Deckenbezug sind fertig genäht und in zwei Wochen beim Sew Along Finale zeige ich dann auch die Bilder vom fertigen Werk. Und nächste Woche? Tja, die Tasche fehlt noch. Da muss ich noch ran. Aber jetzt muss ich erst einmal die Zwischenstände der anderen Teilnehmerinnen beim Sew Along anschauen.
Bis dann!
So ein süßes Verhüllungsprojekt. Ich bin gespannt auf das Ergebnis und die Tasche. Viel Spaß beim Werkeln. LG maika
Vielen Dank! Ich bin übrigens schon sehr gespannt auf dein Freebook morgen. 🙂
Da bist du ja schon weit gekommen!
Toll!
Viel Spaß beim Tasche nähen!
Viele Grüße
Julia
Danke! Ich habe mich bei de Tasche leider noch nicht für einen Schnitt entschieden. Es gibt so viele Möglichkeiten… 🙂
Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es bei dir weitergeht. Deine mittendrin-Fotos sind echt spannend 🙂
Mensch, da bist du ja schon richtig weit gekommen! Wie Maika bin ich auch schon sehr gespannt auf das Endergebnis 🙂
Liebe Grüße
Caroline
Vielen Dank! Die Fotos von der Bettwäsche sind schon gemacht, es fehlt halt noch die Tasche 🙂 aber ein bisschen Zeit ist ja noch.
Schade, dass deine Maschine nicht mitspielt. Deine Stoffwahl macht mich auch schon neugierig, wie es weitergeht!