Meistens ist das bei mir ja so, wenn ich Kleidung nähe: Ich lege mir meine Schneidematte auf den Ess- oder Wohnzimmertisch, schnappe mir einen riesigen Stapel Stoffe, den Rollschneider, die Stoffschere, ein paar Nähgewichte und meine Schnittmuster und dann schneide ich gleich mehrere Projekte auf einmal zu. Die fertigen Zuschnitte wandern auf den Nähtisch im Keller und werden dort dann einer nach dem anderen vernäht. Für mich ist das sehr effizient so und ich finde es schön, wenn ich mich dann wirklich auf das Nähen konzentrieren kann und nicht darauf, Stoffe rauszukramen und immer wieder zwischendrin Schnittmuster und Reste aufzuräumen.
Bei diesem Pulli hier, war das aber ein wenig anders…
Zugeschnitten und das erste Mal vernäht hatte ich den Raglanpulli bereits im September 2016. Aber der Ausschnitt war mir viel zu weit geraten und sah einfach auch getragen nicht gut aus. Der kleine Spatz hatte ihn zwei- oder dreimal an, jeweils mit einem Tuch um den Hals, damit man das Malheur nicht so sah, aber so richtig glücklich war ich damit nicht. Deshalb wanderte der Pulli erneut auf meinen Nähtisch. Und bevor er endgültig zum UFO wurde, habe ich das Halsbündchen vor kurzem wieder abgetrennt und durch einen Rollkragen ersetzt. Und das gefällt mir jetzt viel besser!
Man kann auf dem Foto noch ein wenig erahnen, finde ich, wie weit der Kragen mal war. In der Facebookgruppe zu den Klimperklein-Schnitten habe ich in der Zwischenzeit übrigens gelesen, dass es nicht nur mir so ging mit dem Raglanpullischnitt. Wenn man diesen Schnitt ohne Kapuze näht, ist es wohl eine gute Idee, noch einen Zentimeter Nahtzugabe an den Halsausschnitt zu geben.
Da ich hier aber einen absoluten Lieblingsstoff vernähte habe – die Wikinger aus der Feder von Susalabim – wollte ich den Pulli unbedingt retten. Das Design ist einfach großartig! Und da ein paar Schiffe drauf sind, ist der Autos & Co.-Faktor soweit erfüllt, dass auch der kleine Spatz ihn mag 😉 Der lange Kragen erschien mir als geeignete Rettungsmaßnahme 🙂
Nachdem ich das viel zu weite Bündchen abgetrennt hatte, habe ich erst einmal mit einem Maßband nachgemessen, wie weit er jetzt war. Aus den Resten vom halben Meter Wikingerstoff habe ich dann einen Streifen zugeschnitten. Genau so lang wie der Umfang vom Halsausschnitt plus 1,5cm als Nahtzugabe und so hoch, wie das noch möglich war, denn so richtig viel Rest war nicht mehr da. Außerdem habe ich noch unifarbenen gelben Jersey in derselben Größe zugeschnitten. Beide Streifen habe ich an den kurzen Kanten zu Ringen verschlossen und dann rechts auf rechts an der Oberseite zusammengenäht.
Auf den Wikingerstoff habe ich jeweils zwei Zentimeter rechts und links der vorderen Mitte und 1,5cm von der Oberkantennaht entfernt zwei Stücke braunen Jeansstoff angenäht (ca. 2,5×2,5cm) und zwei Ösen eingeschlagen. Den gelben Schnürsenkel, den ich passenderweise noch in meiner Bänderkiste hatte, habe ich dann durch die Ösen gesteckt. Aus Sicherheitsgründen und weil die Bänder eh nur Deko sein sollten und nicht dazu dienen, den Kragen enger zu machen, läuft der Bändel nicht einmal um den Hals herum. Ich habe einfach geschaut, wie weit die Bändel aus den Ösen vorne rausschauen sollten, und dann den Kragen an den Pulli angenäht und direkt unterhalb der Ösen den Schnürsenkel dabei gleich mit in die Halsnaht eingenäht. Also nur ein Pseudokragenbändelchen 🙂
Dem kleinen Spatz gefällt der Pulli so wie er ist, wie man auf dem Foto ja auch erkennen kann. Die Uhr musste aber auf jeden Fall mit aufs Bild! 😀 Genäht habe ich übrigens in Größe 92 und wie man sieht, sind die Ärmel schon fast zu kurz (ja, vor ein paar Monaten, als der Pulli eigentlich fertig sein sollte, war er noch lang genug…). Die Weite passt aber noch prima, deshalb denke ich gerade über die nächste Änderung nach: Ob ich da wohl noch einmal Bündchen an die Ärmel nähe? 😀
Schnitt: Raglanpulli aus dem Buch Nähen mit Jersey – kinderleicht* in Größe 92 | Sommersweat: Susalabim-Wikinger von Lillestoff | gelber Jersey: von Stoffspektakel | Schnürsenkel: über Amazon*
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Diesen Beitrag verlinke ich hier:
Auf alle Fälle!!! Gelbe Bündchen müssen her, der Halsausschnitt/Kragen sollte ja jetzt noch für eine Weile hinhalten, hab ich zumindest so rausgelesen… 😉
Naja, nachdem der Pulli so lange auf dem Nähtisch rumlag, wäre es ja irgendwie schade… 😀
Danke!
Jana
Gut gerettet, würd ich sagen! Bündchen an die Ärmel würd ich auch machen, auch schon allein der Optik wegen!
LG Bea
Ja, irgendwie finde ich auch, dass die noch können 🙂
Danke!
Jana
Superschön und die Idee, Armbündchen in Gelb anzunähen, finde ich spitze!
Viele Grüße und hab einen feinen Tag ♥ Anni
Danke, liebe Anni, hab auch einen schönen Tag!
LG Jana
Der Pulli ist toll und danke für die Warnung – nachdem ich gerade erst ein Shirt mit zu weitem Ausschnitt retten musste – mir gefällt der Stehkragen sehr und die Bündchen würde ich auch mögen. LG Ingrid
Ja, die Bündchen müssen wohl noch ran Und bei dem Schnitt bin ich hoffentlich in Zukunft wirklich vorsichtiger. Abschneiden wäre im Zweifelsfall einfacher 😉
LG Jana
Ja! Mach das unbedingt. Wäre sonst schade um den super coolen Pulli. Den Stoff liebe ich auch sehr. Leider habe ich bislang noch keinen kleinen Träger dafür finden können. So eine tolle Rettungsaktion!!! Viele liebe Grüße maika
Danke, liebe Maika! Ja, wird gemacht 😀 Den Stoff würde ich ja fast auch für mich selber vernähen – wenn ich nicht so viel Stoffverbrauch hätte und da auch tatsächlich mal die Zeit für fände… 😉
LG Jana
Toll gerettet, der Jersey wäre echt schade gewesen…
Danke! Ja, das fand ich auch. Ich bin wirklich froh, dass der Stoff noch gereicht hat. 🙂
Schönes Wochenende!
Jana